Praxisangebot

Allen in meiner Praxis behandelten Störungen liegt m.E ein Zerbrechen des Bezugsrahmens sozialer Wahrnehmung zugrunde (das sinkende Schiff) auf der Basis genetischer Veranlagung und/oder schleichender Zersetzungsprozesse wie chronischen Erkrankungen, langwährenden Kränkungen (falsche Beladung) oder plötzlicher Katastrophen (Orkan) und beeinträchtigt alle Kognitionen, Emotionen, körperliche Befindlichkeiten, sozialen Bezüge und Verhaltenweisen.

Folgende Störungen werden in der Praxis – im Einzelfall auch in enger Zusammenarbeit mit ärztlichen Kollegen - behandelt:

Psychotische Störungen (insbesondere postschizophrene Depressionen)
ICD-Nummer F 2
Diese Störungen äußern sich als Störung der Informationsverarbeitung bis hin zu wahnhafter Wahrnehmung. Neben der Psychopharmakotherapie (Neuroleptika) durch den Facharzt setzt die Verhaltenstherapie z.B. durch Rollenspiele an einer realitätsangemessenen sozialen Wahrnehmung an und versucht so, den Bezugsrahmen wieder aufzubauen.

Affektive Störungen (insbesondere Depressionen)
ICD-Nummer F 3
Die kognitive Verhaltenstherapie versteht Depression, die sich als Interessen- und Initiative-Verlust, Entscheidungsunfähigkeit, Angst und Hoffnungslosigkeit, innerer Unruhe, Grübeln und Verlust vitaler Funktionen äußert, als Störung der Selbstwahrnehmung, Selbstbewertung und Selbstverstärkung. Im Verlauf der Therapie werden folgerichtig Aktivitäten und soziale Kompetenz wieder aufgebaut, depressive Denkverzerrungen kognitiv umstrukturiert, die Selbstverantwortung und Eigeninitiative verstärkt.
In einigen Fällen kann es nötig sein, die Dysbalance der Neurotransmittersysteme chemisch durch Antidepressiva wie z.B. „Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer' auszugleichen.

Neurotische-, Belastungs- und somatoforme Störungen (insbesondere Ängste, Zwänge, Belastungsreaktionen, „Burn-Out', Schmerzzustände)
ICD-Nummer F 4
Besonders in Zeiten allgemeiner Verunsicherungen treten Ängste, gerade auch bei Männern vermehrt auf. Hierbei spielen kognitive, körperliche und verhaltensbezogene Faktoren eine große Rolle: so kann ein Gedanke an eine mögliche Bedrohung eine körperliche Veränderung bewirken (z.B. Herzrasen), was als Lebensgefahr interpretiert wird und dadurch noch bedrohlicher wahrgenommen wird und zu noch mehr Herzrasen bis zum Hyperventilieren führen kann. Mit der Zeit vermeiden Sie alle Situationen, in denen Ihr Herz schneller schlagen könnte. Ihre Welt wird immer kleiner! In der Therapie werden Sie lernen, Ihre Ängste zu verstehen als eine sinnvolle Reaktion auf eine Lebensgefahr, aber auch zu unterscheiden, ob jede angstbesetzte Situation wirklich lebensbedrohend ist. Sie lernen die körperlichen Aspekte Ihrer Angst kennen und diese zu beherrschen.
Belastungsreaktionen können nach außergewöhnlicher körperlicher und/oder seelischer Belastung als sog. „Burn-Out' mit Ärger, Verzweiflung, Depression, Angst und sozialem Rückzug auftreten.
Nach plötzlichen, unvorhersehbaren und unabwendbaren meist lebensbedrohenden Ereignissen wie Geiselnahme, sex. Missbrauch, Naturkatastrophen kann es zu einer „posttraumatischen Belastungsreaktion' kommen (der Orkan). Diese äußert sich nach einer Betäubungsphase mit Übererregtheit, Schreckhaftigkeit, wiederholtem Erleben des Trauma, emotionalem und sozialem Rückzug. Belastungsreaktionen sehe ich als unvollendeten oder unterbrochenen Informations- und Verarbeitungsprozess, der sich nach einer Stabilisierunsgphase mit ressourcenorientierten Verfahren (Bau des Rettungsbootes) durch Methoden wie z.B. das „Eye movement desensitization and reprocessing' (EMDR) vollenden und integrieren lässt.
Die Schmerzpsychotherapie ist ein relativ junger Zweig der Psychotherapie, der die Tatsache berücksichtigt, dass jeglicher Schmerz Wahrnehmungsprozessen unterliegt, die psychisch beeinflussbar sind.
Sie werden lernen, Ihre Schmerzen differenziert wahrzunehmen und sie z.B. durch die „Progressive Muskelentspannung', Bio-Feedback-und hypnotherapeutische Verfahren zu verändern.

Die jeweiligen störungsorientierten individuellen Behandlungen werden von allen gesetzlichen und privaten Krankenkassen und Beihilfestellen nach Antrag und einem sog. Konsiliarbericht eines Arztes als Kurzzeittherapie (25 Sitzungen) oder als Langzeittherapie (45 – 80 Sitzungen) übernommen.
Neben der psychotherapeutischen Behandlung biete ich seit Praxisgründung vor 25 Jahren Einzel- und Gruppensupervisionen für ärztliche und psychologische Kollegen an. Diese werden von der Psychotherapeutenkammer Schleswig-Holstein als Fortbildung anerkannt. Zusätzlich führe ich Supervisionen für Non-Profit-Organisationen durch wie z.B. Aids-Hilfe Kiel, Palliativstation, DRK-Tagesklinik, mobile psychiatrische Teams.